Seit anfangs Dezember 2013 bin ich, Lisa Meyer, im Auftrag der Lindenhofgruppe Bern, für ein Praktikum im Health Department bei Sport – The Bridge in Addis Abeba.
Zusammen mit Monika und Alain Heusser Karibian und dem Team vom Health Department versuchen wir, das Gesundheitskonzept zu überarbeiten und für weitere Praktikantinnen der Lindenhofgruppe klare Strukturen zu schaffen und mögliche Aufgabenbereiche zu klären.
Die Zusammenarbeit mit Alain und Monika ist sehr hilfreich und dank ihrer Erfahrungen können wir hier weitere Ziele in Bezug auf ein nachhaltiges Gesundheitskonzept für die Kinder erreichen. Auch ist es sehr hilfreich für mich, schwierige und unverständliche Situationen mit ihnen auf Schweizerdeutsch zu besprechen und so Sitten und Bräuche besser verstehen zu können.
Alain ist in Addis Abeba aufgewachsen, und hat in den USA Kinderarzt studiert. Er spricht perfekt amharisch, englisch und armenisch sowie ein paar Wörter schweizerdeutsch.
Vor 3 Jahren hat er, zusammen mit Monika begonnen, eine in der Zwischenzeit gut laufende Kinderarztpraxis aufzubauen. Alain hat volontärmässig im Black Lion, der Uni Klinik in Addis Abeba, geholfen einen neuen Kindernotfall aufzubauen und zur Zeit hilft er mit dasselbe im Yekatit 12 Spital zu tun.
Monika kommt ursprünglich aus Boswil im Aargau. Zusammen wohnen sie mit ihrem bald 3 Jahre altem Sohn Leon hier in Addis Abeba. Vorher waren sie mit dem Roten Kreuz in verschiedenen Ländern unterwegs, wo sie sich auch kennen gelernt haben.
STB kann nun sehr von der grossen Erfahrung der beiden profitieren und die vielen Kontakte, welche die beiden hier in Addis Abeba zu Ärzten und Spitälern haben, vereinfacht sehr vieles. Was mich besonders freut ist, dass unsere Kinder in der Notfallstation des Yekatit 12 Spitals (sie sollte Ende Februar 14 eröffnet werden) einen Sonderstatus haben werden und so unserer Krankenschwester im Programm (“Sister”) dort lange Wartezeiten erspart bleiben werden.
Mit der Erneuerung der Betriebsbewilligung für STB konnten auch wieder mehr neue Kinder ins Programm aufgenommen werden. Mit ihrer Ankunft hat sich ihre Zahl auf dem Compound verdoppelt, was für mich zu chaotischen Situationen führte, wo ich auch nicht mehr wusste, wie und wo und was… Der Platz ist eng und man organisiert sich wie man kann. Am nächsten Tag hatte es sich dann schon wieder etwas normalisiert, denn es kamen nur noch 30 und diese Woche waren es wieder 20-25 Kinder pro Tag. Nun hoffe ich, dass wir den Compound noch etwas aufräumen können, bevor wir wieder neue Kinder aufnehmen.
Im Health Department wird es mit den neuen Kindern, wieder mehr Arbeit geben. Sister, Monika und ich machen einen Voreintritt und einige Checks bei den Kindern und Alain kommt später für die grosse Untersuchung auf den Compound.
Die Kinder, die bis jetzt zu Alain durften, waren sehr begeistert und wollten nicht mehr aus der Klinik. Dass ein Weisser sich um sie kümmert und sich für sie interessiert und erst noch amharisch spricht, das ist etwas ganz Neues für sie.
Als Vorsorge gegen die Wunden an Füssen und Beinen, die auf der Strasse schlecht heilen, hat Alain zusätzlich Schuhe und Socken zum Fussballspielen organisiert (siehe Bild, vorher – nachher).
Wir im Health Department haben hier alle Hände voll zu tun und grüssen Euch alle lieb aus Addis Abeba.
Lisa, Monika, Alain, Sister, Lasthause, Tigist und Bosi