Strategischer Plan 2011 – 2013

Wie bereits im Bericht “Addisu und Lilyana in der Schweiz” auf dem Blog erwähnt, war eines der Hauptthemen im letzten Jahr für die Leitung vor Ort der strategische Plan. Hierzu eine kleine Zusammenfassung…..

Addisu Seifu und Lilyana Ahmed (General Executive Management (GEM) des Programms „Ethiopia – Sports Builds Bridges“) halten nun bereits seit rund fünf Jahren die operative Führung des Programms. Ziel von Sport – The Bridge ist es, ihnen sowohl im operativen wie auch im strategischen Bereich laufend mehr Verantwortung abzugeben. Aus diesem Grund wurde das GEM während des vergangenen Jahres beauftragt, sich intensiv mit der Zukunft, insbesondere mit der strategischen Ausrichtung, auseinander zu setzen. Dabei haben sie ihre tägliche Arbeit evaluiert und einen strategischen Plan bis zum Jahr 2013 erstellt. Diesen Plan haben sie dem Kompetenzteam und dem Vorstand während ihres Besuchs in der Schweiz im November 2010 vorgestellt.

Das Hauptanliegen von Sport – The Bridge, möglichst viele Strassenkinder weg von der Strasse zu bringen und ihnen damit eine Zukunft mit Perspektiven zu ermöglichen, steht auch in Zukunft im Zentrum der Arbeit. Ebenso wird weiterhin mit sportpädagogischen Ansätzen gearbeitet, um eine Brücke zu den Kindern und ihren Familien zu schlagen.

Durch die Überlegungen im Rahmen des strategischen Plans, hat das GEM eigenständig zwei Bereiche identifiziert, in welchen Anpassungen in ihren Augen nötig sind, um in Zukunft effektiver zu arbeiten. Ausgehend von ihren mehrjährigen Erfahrungen haben Lilyana und Addisu bemerkt, dass eine starke Eingrenzung der Auswahlkriterien für Strassenkinder sowie ein enger Fokus auf die raschmögliche Wiedereingliederung in die Familie sowohl die Mitarbeitenden wie auch die Kinder in ihrem Fortschritt blockieren kann. Aus diesem Grund wollen sie künftig vermehrt mit Zwischenzielen arbeiten, ohne jedoch die Reintegration der Kinder in die familiären Strukturen als Endziel aus den Augen zu verlieren. So sollen vermehrt die individuellen Ziele der Kinder berücksichtigt werden, um sie auf diesem Weg bestmöglich unterstützten zu können. Durch eine solche auf das einzelne Kind ausgerichtete Intervention und Förderung kann Vertrauen aufgebaut werden, welches ermöglicht, das Kind zu coachen und in die richtige Richtung zu weisen. Dieser lösungsorientierte Ansatz ist für Äthiopien innovativ.

Ein anderer Bereich der Veränderung betrifft die Organisation und die Aufgaben des Teams. Das  GEM plant den Mitarbeitenden mehr Verantwortung abzugeben, die pädagogischen Aufgaben in den Bereichen der Sportpädagogik und der Familienarbeit zu bereichern indem die verschiedenen Departemente stärker untereinander vernetzt werden. Dadurch sollen das Verständnis für die verschiedenen Departemente und die damit verbundenen Aufgaben sowie der Einbezug der Mitarbeitenden im ganzheitlichen Entwicklungsprozess der Kinder gestärkt werden. Eine wesentliche Veränderung stellt dabei ein neues departementübergreifendes Team dar, welches die Verantwortung für die Entwicklungsprozesse aller betreuten Kinder hat.

Der von Lilyana und Addisu anlässlich ihres Besuches vorgestellte Plan zeigt deutlich, dass das GEM seine Verantwortung wahrnimmt, lösungsorientiert handelt und engagiert Verbesserungen anstrebt. In Bezug auf unsere Arbeit in Äthiopien seit Ende 2004 stellt dies einen weiteren Meilenstein dar. Er zeigt deutlich, dass die Ermächtigung der MitarbeiterInnen seit der Gründung des Programms Früchte trägt und sich stets weiterentwickelt. Es war immer die Idee, dass ein kompetentes Team von ÄthiopierInnen besser in der Lage ist, ÄthiopierInnen zu helfen, als Personen aus dem Ausland. Der Besuch von Addisu und Lilyana hat uns gezeigt, dass wir hierbei auf dem richtigen Weg sind.

 

Gruss aus Addis

Hallo alle zusammen!
Wir, Kaspar Gyger und Marina Marthaler, sind am 2. März in Addis gelandet und haben tags darauf unsere Arbeit bei Sport-The Bridge angefangen.
Wir sind beide 25 Jahre alt und studieren in Bern an der Fachhochschule Soziale Arbeit. Im Rahmen der Ausbildung haben wir uns für das Praktikum bei STB entschieden. Insgesamt arbeiten wir fünf Monate mit STB. Drei davon in Addis Abeba.
Inzwischen sind zwei Wochen vergangen und wir haben uns bereits ein bisschen eingelebt. Das Guesthaus ist für uns schon ein richtiges Zuhause geworden und wir geniessen den Komfort, den es uns bietet.
Bei STB wurden wir sehr freundlich empfangen und man liess uns Zeit, mit Körper und Geist in Äthiopien anzukommen.
Die Mitarbeiter, wie auch die Kinder, geben sich grosse Mühe mit uns und erklären und helfen wo sie können. Wir bewundern besonders die Geduld, mit der sie unsere, manchmal sicher etwas befremdenden, Fragen beantworten.
Das Wetter ist aktuell eher kühl und regnerisch und erinnert uns an die Schweiz. Doch konnten wir vor allem in der ersten Woche die Sonne geniessen und machten erste Erfahrungen mit ihrer Stärke. Es heisst, in Addis scheine nicht nur eine Sonne, sondern die ganze Familie.
Nun haben wir mit den ersten Vorbereitungen für unser Projekt begonnen und geben uns ganz dem lokalen Rhythmus hin.
Grüsse aus Addis Abeba,
Kaspar und Marina