Zusammenarbeit mit dem Verein Pernova

Skroove… bewegt Jugendliche in benachteiligten Quartieren

Im Juli 2011 wurde die Pilotphase von Skroove abgeschlossen und ausgewertet. Somit liegen die ersten Ergebnisse eines längerfristigen Projekts vor, welches vom Verein Pernova unter der Mitwirkung von Sport – The Bridge lanciert wurde.

Die gezielt durchgeführten Einsätze der „Skroovers“ an sozialen Brennpunkten haben deutlich gezeigt, dass mit entsprechenden Bewegungsangeboten das Interesse junger Menschen geweckt werden kann – es entsteht eine gute Stimmung, die von Alltagssorgen und Lebensfrust ablenkt. Interventionen von Skroove haben auf Jugendliche mit starken Aggressionen eine deeskalierende Wirkung. Eine Gruppendynamik mit gewaltbereiten Tendenzen wird aufgeweicht, so dass in der Regel eine Eskalation verhindert werden kann.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Pilotphase zeigen mögliche Wege auf, um die Effizienz der weiteren Projektschritte zu verbessern. Ein Schwerpunkt soll künftig bei der Vernetzung mit anderen Institutionen liegen. Weiter soll die Ausbildung der Skroovers ausgebaut werden, damit sie in der Lage sind, Interventionen mit der nötigen Sensibilität und Flexibilität umzusetzen. Es hat hat sich deutlich gezeigt, dass ein Abschluss in einem sozialen Beruf nicht die notwendige Voraussetzung für diese Aufgabe ist. Vielmehr soll ein praxisorientiertes Training realisiert werden, damit die Skroovers lernen, sich in verschiedene Situationen einzufühlen, sie zu beurteilen und geeignete Strategien für spontane Problemlösungen zu entwickeln. Mehr Infos zur Durchführung des Projektes (und in Kürze auch den vollumfänglichen Abschlussbericht) findet Ihr unter:

http://pernova.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=47&Itemid=58

Für 2012 ist geplant, Skroove auszuweiten. Mindestens ein zusätzlicher Standort wird ausgewählt. Aktuell wird ein Handlungsmodell ausgearbeitet, das überall dort anwendbar sein wird, wo die Gefahr besteht, dass Jugendkriminalität und Gewaltbereitschaft ein bedrohliches Ausmass annehmen.

 

Projekt Bangladesch

In der zweiten Hälfte dieses Jahres hat der Verein Pernova eine weitere Projektidee entworfen, die in Bangladesch zum ersten Mal realisiert werden soll. Sie befindet sich bereits in der Entwicklungsphase für eine baldige Umsetzung:

Gemeinsam mit Sport – The Bridge Äthiopien wird Anfangs 2012 ein Ausbildungskonzept erarbeitet, das einen Know-how Transfer der Erfahrungen ermöglichen soll, die in Äthiopien auf der theoretischen Grundlage des KRAFT-Modells gesammelt wurden. Das Ziel dieses Konzeptes ist es, sozial- und sportpädagogische Kompetenzen zu vermitteln, die in einem beliebigen lokalen Projekt weltweit zur Reintegration von Strassenkindern angewendet werden können. Stephan und Simona Zihler, beides Vorstandsmitglieder des Vereins Pernova, waren im ersten Projektjahr von Sport – The Bridge in Addis Mitglieder des Leitungsteams – sie hatten unter anderem die Zusammenarbeit mit den lokalen Mitarbeitenden und Institutionen aufgebaut. Mit dem Knowhow Transfer von Äthiopien nach Bangladesch wollen sie nun einen weiteren Entwicklungsschritt realisieren. Die Idee von Sport – The Bridge, Resozialisierungsprozesse nach den pädagogischen und methodischen Richtlinien des KRAFT-Modells zu fördern, soll in jedem kulturellen Umfeld anwendbar sein. Das Modell orientiert sich an menschlichen und pädagogischen Werten, die in sämtlichen Kulturen und sozialen Schichten  relevant sind – unabhängig von religiösen oder ideologischen Vorstellungen. Mit diesem Projektschritt erhoffen sich die Verantwortlichen, einen wirkungsvollen Beitrag für eine künftige Inter-Entwicklungszusammenarbeit leisten zu können. Die Projektleitenden und Mitarbeitenden von Sport – The Bridge Äthiopien nehmen dabei eine tragende Rolle als Experten ein (direkter Knowhow-Transfer zwischen Äthiopien und Bangladesch).

Die Erfolge der letzten Jahre haben gezeigt, dass das Programm von Sport – The Bridge in Äthiopien innovativ und einzigartig ist. Umso wichtiger ist es, ein Konzept zu entwickeln, das Philosophie und mögliche Umsetzungsstrategien allen zugänglich macht. Wir sind gespannt auf die nächsten Projektschritte und die Weiterentwicklung der bereits erfolgreich aufgebauten Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen in der Schweiz und in Äthiopien.

Mehr Infos und Kontaktangaben findet Ihr unter: http://pernova.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=63

Oder auf Facebook: www.facebook.com/PernovaVerein

„Pernova“ bedeutet „für etwas Neues“. Nach diesem Motto realisiert der Verein innovative und kreative Projektideen in Bezug auf soziale Problemstellungen. Wenn Ihr im Zusammenhang mit den beiden Projekten (Skroove und Bangladesch)  Bereiche seht, in denen Ihr Euch gerne engagieren möchtet, zögert nicht und meldet Euch bei Severine Friedli: severine.friedli@zihler.org


Trainee-Update from Addis Ababa

I am here too! =O)

I think it is about time, that I make myself heard on this blog ;o). Jonathan has been doing a great job by updating you on our arrival, the first experiences and the new kids that are part of the “Sport Builds Bridges” project here in Addis Ababa. Now it is my turn to explain what I have been up the for the last two months.

Project Implementation – successful

Sustainability is writ large for Sport-the Bridge as well as for my personal project. The organization has been running its so called “Club System” for little more than one year. It is now the desire of the management to on the one hand enlarge the offer and to improve the quality of the football and the karate club on the other hand.
For the last six weeks I have thus been teaching so called life-skills through sports to “my older teenagers” (of about 15-20 years of age). I lead their warm-up and try to come up with some crazy ideas for drills and games which serve as a basis for a lesson on body, rules, acceptance (of the other and oneself), fair-play and teamwork. It is a lot of work but a lot of fun too. And speaking of acceptance – I am now almost one of them, which makes me really happy! The boys force me to do the activities with them, and find it quite funny to observe that I am usually the weakest person on the field – but it brings us closer together, which makes it worth to amuse “my boys”.
The second part of my project is to teach these youngsters English. Some of them have some knowledge and you can understand them quite well, but their spelling and structure of the sentences are usually quite bad – so yes, there is a lot to do! I teach them that there are different tenses, that a sentence is supposed to have some kind of a structure and yes, there are rules in English too! The main task is nevertheless to make them speak about different topics, such as sports, family, countries, food, etc. I really hope that someone will keep on teaching English once I am not here anymore, because I am convinced that for their personal future this will be more than just an asset!

The Great Ethiopian Run

I think I just had my best experience ever here in Ethiopia – a huge party which is called the Great Ethiopian Run. The task to fulfill is a 10 km run that you have to cover on foot in a red t-shirt together with the other 36.ooo runners who wear the same t-shirt! But let’s start at the beginning.
Of course Jonathan and I felt the urge to prepare ourselves for this big event. The Jan Meda sports-ground offers a great opportunity to run (away from the streets). The problem is just that due to the elevation (2.400m above sea-level) and the pollution, we usually drop half-dead after 4 km. But we still keep up our hopes that we will “go ab wie die Raketen” once we are back in Switzerland (we will keep you updated on this issue ;o).
Anyways, the mission was very clear for the 15 STB participants on competition-day: to get as much attention as possible! (zu Deutsch: Auffallen um jeden Preis!). We thus fabricated our own wigs out of old rice and sugar bags and sprayed them in the Ethiopian colors. We took about 1h40 to cover the 10 km dancing and sticking our heads into every camera possible. Mission accomplished – even Reuters interviewed us when we crossed the finishing-line!!! Jonathan and I were however the only ones who realized how important this TV-station is world-wide ;o). Anyways, to cut things short, after a day in the streets of Addis Ababa we were all dehydrated but overwhelmingly happy.

Merry Christmas to all of you,

Gabrielle

Mitarbeit im Projekt Nations & Football – The Cup

Mit Hilfe des Sports Brücken schlagen zwischen Menschen und Kulturen ist das Ziel, welches Sport – The Bridge mit verschiedenen Projekten im In- und Ausland verfolgt. In Zusammenarbeit mit dem Swiss African Forum (SAF) organisiert Sport – The Bridge seit 2005 das interkulturelle Fussballturnier „Nations & Football – The Cup“. Die teilnehmenden Teams bestehen aus Menschen mit und ohne Migrationshintergrund – dieser integrative Aspekt setzt ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. Der Schwerpunkt wird dabei besonders auf Fairplay und das festliche Rahmenprogramm gelegt.

Am 30. Juni 2012 findet das Turnier bereits zum 7. Mal statt.

Wir suchen motivierte Leute für die Mitarbeit bei der Organisation und Durchführung dieses einmaligen Sportanlasses.

 

Was wir bieten:

  • Mitarbeit in einem motivierten Team, das sich aus Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammensetzt.
  • Einblick in eine international tätige NGO und in die Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Institutionen.

 

Bereiche, für die wir Mitwirkende suchen:

  • Mitglied im Organisationskomitee
  • Verantwortliche(r) externe Kommunikation (Medienarbeit)
  • Organisation Rahmenprogramm
  • Fundraising
  • HelferInnen am Tag selber (Auf- und Abbau)

 

Nimm mit uns Kontakt auf wenn du

  • Interesse an gemeinnützigen, integrativen Projektarbeiten hast, gerne im Team arbeitest und Freude am Sport hast.
  • gerne Initiative ergreifst, kreativ arbeitest und flexibel bist.
  • bereit bist, spezifische Aufgabenbereiche zu übernehmen oder sogar im OK mitzuwirken (keine Erfahrungen oder spezifischen Vorkenntnisse erforderlich!).
  • bereit bist, monatlich ein par Stunden dafür zu investieren (ca. 5-15 Stunden, je nach Projektphase)

 

Interesse? Dann melde Dich doch bei golowin@sportthebridge.ch

 

Kampfkunst als Brücke – Facheinsatz in Äthiopien


Ein Bericht von Sergej Golowin, Oktober 2011

Im Oktober 2011 reisten mein Vater, Erik Golowin, Aklilu Jinga und ich für mehrere Wochen nach Addis Abeba. Im Rahmen des Programms vom Verein «Sport-The Bridge» leisteten wir gemeinsam einen Facheinsatz mit Kampfkunstunterricht.

Disziplin, Kraft und mentale Stabilität sind erstrebenswerte Eigenschaften für die Menschen aller Kulturen. Das Programm von «Sport – The Bridge» umfasst verschiedene Sportarten, welche den Strassenkindern Äthiopiens helfen sollen, sich diese Eigenschaften anzueignen. Das Ziel ist ihre Wiedereingliederung in die Familie. Seit dem ersten Projektjahr (2005) sind Trainingselemente der Kampfkunst fester Bestandteil des Ausbildungskonzepts.

Die äthiopische Leitung von «Sport – The Bridge» hat anfangs Jahr beschlossen, ihr Angebot und ihren Wirkungsbereich zu erweitern. Einerseits soll die bestehende Nachbetreuung über das Klubsystem verbessert werden und andererseits ist geplant, Prävention als neuen Bereich aufzubauen. Zusammen mit Fussball ist Kampfkunst bei dieser Erweiterung ein ideales Instrument. «Sport – The Bridge» wird einen Karateklub gründen und als Mitglied in den Äthiopischen Karateverband eintreten. Auf diese Weise können Kinder, die das Programm absolviert haben, als Mitglieder des Klubs weiter trainieren und an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen. So bleibt der Kontakt zu ihnen erhalten und es entsteht ein tragfähiges Netzwerk, das den Prozess ihrer Integration langfristig unterstützt.

Während unseres einmonatigen Aufenthalts haben Aklilu und ich intensive Aufbauarbeit in die künftigen Kader des «Sport – The Bridge»-Klubs investiert. Der Aufenthalt von Erik beschränkte sich auf zwei Wochen. Er leitete die von uns gemeinsam durchgeführten Vorbereitungstrainings für die Gurtprüfungen im Karate. Diese fanden am letzten Tag vor seiner Abreise im eigenen Dojo von «Sport – The Bridge» statt. Eine Sportleiterin, drei Sportleiter und 22 Jugendliche, die bereits seit einiger Zeit im Klubsystem trainieren, erreichten erfolgreich die Stufen zum Orange-, Grün- oder Blaugurt. Ich freute mich über dieses Resultat und konnte miterleben, wie es die Motivation aller Teilnehmenden verstärkte. Das Ereignis ist ein wichtiger Schritt in der fachlichen Entwicklung der geplanten Erweiterung des Programms. In den folgenden zwei Wochen führten Aklilu und ich den Unterricht weiter, damit die neu gradierten Karatekas den erworbenen Stoff vertiefen und festigen konnten.

Ein weiterer Höhepunkt war die Durchführung eines dreitägigen Seminars für Trainerinnen und Trainer des Äthiopischen Karateverbandes. Dieser erste Event markierte den Beginn der angestrebten Zusammenarbeit zwischen «Sport – The Bridge» und dem offiziellen Landesverband. Mit Aklilus und meiner Unterstützung stellte Erik Trainingsmethoden des modernen Wettkampfkarate vor. Die Seminarteilnehmer des Verbandes waren begeistert von den Informationen und es wurde einstimmig beschlossen, dass die Kooperation zwischen den zwei Institutionen in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll. Für mich war dieser Einsatz eine Bereicherung: Wir konnten Know-how nach Addis bringen und im Gegenzug viele kostbare Erfahrungen machen. So wurde Kampfkunst für mich zu einer kulturübergreifenden Brücke zwischen mir und den Menschen, denen ich in dieser faszinierenden Kultur begegnet bin.

 

Karateprüfung der Mädchen

Karateprüfung der Mädchen

 

In den Kimonos (weisse Anzüge): Sergej und Erik, Aklilu (v.l.). Die Sportlehrer von STB (jeweils mit Urkunde in den Händen): Sisay, Tamiru und Girmay (v.l.)

 

Sergej und Erik Golowin mit Vertretern des Äthiopischen Karateverbandes